Aktuell: Feierliche und symbolische Unterzeichnung des Trebendorf-Vertrages

Für den 17. September 2008 hatte Vattenfall nach Trebendorf auf den Sportplatz des Sport- vereins Trebendorf e.V. zur feierlichen und symbolischen Unterzeichnung und Ratifizierung des Trebendorf-Vertrages eingeladen. 571 Beratungen waren der Unterzeichnung vorausgegangen. Fast 50 % des Territoriums, meist Jahrhunderte alte Wälder, werden in Anspruch genommen. 170 Bürger müssen umziehen, die gesamte Ortslage Mühlrose und Klein Trebendorf werden in An- spruch genommen, erklärte Bürgermeister Mäkelburg. Aus Sicht von Vattenfall bietet dieser Ver- trag der Gemeinde und ihren Bürgern aussichtsreiche Entwicklungschancen und Planungssicher- heit. Auch Sachsens Ministerpräsident Stanislaf Tillich lobte den Vertrag als ein Werk, das für alle gute Lösungen findet.
Bis 2013 müsste die Umsiedlung beendet sein, wenn dem Antrag zur Nutzung des Vorranggebie- tes tatsächlich entsprochen wird. Die Grundlage für ein Bebauungsplanverfahren wurde mit dem Entwurf des Büros von Prof. Schellenberg aus Dresden bereits gelegt. Eine neue Dorfmitte mit vielen Neubauten könnte entstehen, die den dörflichen Charakter bestehen lassen soll. Auch der Charakter des Dorfes im Grünen soll erhalten werden. Es wird Ausgleich geben für das, was aus den Brunnen gekommen ist, versprach Dr. Zeiß. Durch die kommende Grundwasserabsenkung wurden aber Einflüsse auf den Grundwasserhaushalt lediglich für das Gebiet hinter dem Muskauer Faltenbogen ausgeschlossen.

Drei, zeitweise vier Protestanten fanden sich vor dem Festgelände ein. Eine von Ihnen, Edit Peng aus Rhone gab mir einen Zettel mit ihrem neu entstandenen Gedicht:

Ich kannte einen Ort so groß und schön,
wo man uralten Wald konnt' bis an den Ortsrand seh'n.
Doch das gefiel der Obrigkeit nicht
und man nahm dem Ort sein Gesicht,
man verkaufte sich mit Haut und Haar
für ein par Kröten, es ist wahr.
Noch in hundert Jahren werden Legenden davon erzählen
und die Nachfahren werden Alpträume quälen,
wenn Stürme übers Land werden ziehen
und seltene Pflanzen nicht mehr blühen.

Ob es Hoffnung für die Region gibt, wenn Reinhard Hassa nicht mehr von der, sondern von einer entscheidenden Rolle der Braunkohle im zukünftigen Energiemix spricht, bleibt fraglich.

Hoffnung könnte aber von Alpha Ventus kommen. am 19. September berichteten sie vom ersten Rammschlag für das UW ihres neuen Windparkes in der Nord - und Ostsee.
PM schreibt dazu in der Oktober Ausgabe S. 14: "In der deutschen Nord-und Ostsee sollen in bis zu 100 km Entfernung von der Küste 4900 Windräder installiert werden... wegen des stetigen Windes auf dem Meer werden die 4900 Rotoren alle 17 Atomkraftwerke Deutschlands ersetzen können" . 150m hohe Masten werden Rotoren mit Durchmessern von 116m erhalten und 20 Jahre Strom erzeugen.

22.09.2008 F.J.