Sicher wird das Projekt immer noch von vielen Weinkennern belächelt. Das Wort Kippenwein ist aber zumindest für Ken- ner der Region eigentlich schon ein Lob für die mutigen Gestalter dieser Tage- baufolgelandschaft. Im April 2005 wurden auf dem Versuchsweinberg von BTU und Vattenfall die ersten Weinstöcke gesetzt. Für 500 qm gibt es reine Rebrechte. 2007 wurden die ersten Ernten eingebracht. Beim Gubener Weinbau e.V. wurden die drei Trauben- sorten gekeltert. Knapp 100 Flaschen konnten abgefüllt werden. Eigentlich müsste der Wein noch etwas reifen, meinte zumindest Wilfried Olzog, aber der Erwartungsdruck war wohl zu hoch. Am 24. Mai fand die Verkostung direkt am Miniweinberg statt. Mit dem Märzling wurde begonnen. Dieser Weißwein wird als nicht besonders hochwertig eingestuft, auch fehlte wohl etwas Farbe, aber er wächst auf geschüttetem Boden und hat hier nur eine kurze Vegetationsperiode. Den höchsten Ertrag brachte die Sorte Ortega. Mit 96 Oechsle wurde hier schon ein beachtlicher Wert erreicht. Mit nur neun Liter Rotwein wurde auch aus Rondo ein edler Tropfen bereitet.
Zuversichtlich schauen die Experten in die Zukunft. 2010 soll unweit der Versuchsfläche am Südhang des Wolkenberges eine optimal gelegene Weinfläche entstehen. Viel Hoffnung liegt in diesem Projekt. Schließlich können ja nicht alle Lausitzer zu Tourismusexperten für das Seenland werden.
Bild 1 (v.l.):
Prof. Dr. rer.nat habil Dr. h.c. Reinhard F. Hüttl, Vorstand des Geoforschungs- Zentrum Potsdan; Dipl agrar - Ing. Uwe Zeihser von der BTU Cottbus und Dr. Hartmuth Zeiß, Bergbauvorstand von Vattenfall beim Rondo.
Bild 2: Rebstöcke auf dem Versuchsgelände
Bild 3: die ersten Flaschen vom Welzower Wein (schon jetzt von Sammlern begehrt)
27.05.2008 F.J.
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