Aktuell: Tagebau Reichwalde nach Rekonstruktion wieder in Betrieb
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Nach vierjähriger Rekonstruktion wurde gestern der Probebetrieb im Tagebau Reichwalde wieder aufgenommen. Die Aufschluß- baggerungen begannen hier 1985. Bis 1999 wurde gefördert; seit 2006 laufen Modernisierungsarbeiten. Dazu wurde bereits 2005 schwere Technik aus dem Tagebau Nochten umgesetzt(Fotos+ Video). In dem genehmigten Feld Reichwalde lagern rund 366 Millionen Tonnen Rohbraunkohle. Diese Kohle soll bis Mitte der 2040-er Jahre vor allem der Versorgung des Kraftwerksstandortes Boxberg dienen.
Für die Modernisierung des Tagebaues auf höchsten technischem Niveau stand ein Investitionsvolumen von rund 350 Millionen Euro zur Verfügung. Knapp 350 Firmen erhielten Aufträge von Vattenfall, drei Viertel der Aus- gaben gingen an Unternehmen aus der Region. Zu den Schwerpunkten der Modernisierungsarbeiten gehörten die Ertüchtigung der Abraumförderbrücke F60, der Neuaufbau einer 13,5 Kilometer langen Kohlebandanlage zwischen Tagebau und Kraftwerk Boxberg und die Erweiterung des Kohlelagerplatzes. Darüber hinaus wurde die komplette Energieversorgung des Tagebaus erneuert und das Umspannwerk Reichwalde umgebaut. Zu Spitzenzeiten waren rund 350 Arbeiter auf der Baustelle tätig.
Zum Schutz der Natur errichtet Vattenfall seit Dezember 2009 den ersten, 4.200 Meter langen, Abschnitt einer unterirdischen Dichtwand. Diese soll die angrenzende Teichlandschaft der Hammerstädter Teiche schützen und eine Grundwasserabsenkung vermeiden. Ab dem Jahr 2015 soll sie in nördlicher Richtung fortgeführt werden. Notwendig für die Weiterführung des Tagebaues ist die Flussverlegung des Weißen Schöps auf einer Länge von 13 Kilometern. Ab nächstem Jahr sollen die Arbeiten dazu beginnen. Ebenso müssen ab 2016 eine 110-Kilovolt-Leitung und bis 2030 die Bahnstrecke zwischen Görlitz und Berlin verlegt werden.

Fotos: Vattenfall

08.04.10 F. J.

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