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Klaus Zschiedrich, Leiter des Ing.- Bereiches Sanierung und Friedrich-Carl Benthaus, Strategie Entwicklung bei der Pressekonferenz in Hoyerswerda
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Am 1. März 2011 fand in der Lausitzhalle Hoyerswerda die nunmehr 5. Fach- konferenz "Wasserwirtschaftliche Maßnahmen in der Bergbaufolgeland- schaft der Lausitz" statt. Der Einladung der LMBV waren 210 Teilnehmer von Fachfirmen, aus Wissenschaft, Verwaltung und Behörden gefolgt. In der anschließenden Pressekonferenz gaben Karl Zschiedrich, Friedrich- Carl Benthaus und Pressesprecher Uwe Steinhuber eine Zusammen- fassung für die Presse. Die Flutung wird bis 2015 weitestgehend abgeschlossen sein, erklärte Zschiedrich, auch die Wasserbeschaffenweit wird dann den behördlichen Anforderungen genügen. Dafür wird bis Ende 2012 ein neues größeres Sanierungsschiff fertiggestellt sein. Dieses wird dann Schwerpunkte in den einzelnen Seekörpern gezielt behandeln können. Eine Pilot- und Demophase zur gezielten Behandlung mit Düsenstrahltechnik und verschiedenen Gemischen läuft dazu derzeit im Scheibe-See, erklärte Benthaus.
Natürlich war auch der Grundwasserwiederanstieg Thema der Konferenz. 3801 Betroffene hatten sich bei der LMBV bisher registriert. Dort wurde eine Grundwasserwiederanstiegshotline eingerichtet. Einige Experten sprachen gar von einem "Grundhochwasser", was Teile Südbrandenburgs und Ostsachsens heimsucht. Die einzuleitenden Maßnahmen sind vielschichtig und oft einzeln abzuwägen. Komplexe Lösungen wird es für Teile von Hoyerswerda und Senftenberg geben, mitunter helfen geringfügige Absenkungen in den Restlöchern. Problematisch ist die Situation jetzt schon in Burgneudorf. Die hier vorgeschlagene komplexe Maßnahme wurde durch den Freistaat Sachsen bisher nicht bestätigt. Ein einfaches Absenken würde zu weiterer Verschlechterung des Spreewassers führen, diese wird ohnehin durch diffuse Einträge in den einst durch Tagebaue trocken gelegten Grundwasserleiter immer stärker belastet.
Zu den großen Grundbrüche bei Spreetal und Lohsa und den eingeleiteten großräumigen Absperrungen im Seenland erklärte Steinhuber, das die Untersuchungen bis Ende März laufen und erst danach entsprechende Maßnahmen bekannt gegeben werden, für die touristische Nutzung des Seenlandes im Sommer bestehe keine Gefahr.
Ob dieser Optimismus angebracht ist, wird sich bald zeigen.
Auch so bleiben viele Fragen offen: Müssen die diffusen Einträge einfach so hingenommen werden (In trocken gelegten Grundwas- serleitern setzen chemische Reaktionen ein, steigt das Wasser wieder, werden Säuren und diverse Schadstoffe ausgespült, diese gelangen irgendwann in die Flüsse und Seen) Laut Benthaus ist dies aber eben ein Thema der Länder - Fluch und Segen Tagebau, fällt mir dazu nur ein ... und wenn CCS kommt wird das wohl noch lange so weiter gehen. Haben hier die bestehenden Gesetze nicht doch zu viele Lücken?
Lesestoff dazu gibt es bei:
lausitzer-braunkohle.de/tagung2010.php
02.03.11 F. J.
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