Kurzstudie "Die zukünftige Rolle der Gaskraftwerke" vom Arrhenius Institut 2011 im Auftrag der Klimaallianz erstellt.
Bedeutung der Braun- kohle in Ostdeutsch- land, Pressegespräch mit Prognos bei Vat- tenfall Cottbus am 8.11.2011 (Studie liegt vor, im Web noch nicht gefunden)
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Kürzlich erst flatterte mir eine Studie vom Arrhenius Institut auf den Bildschirm. Die künftige Rolle der Gaskraftwerke in Deutschland wurde untersucht. Bereits im Vorwort wird erklärt, das der Neubau von Stein-und Braunkohlenkraftwerken nicht vereinbar ist, mit einer zukunftsfähigen deutschen Energiepolitik. Anhand zahlreicher Grafiken wird auf 38 Seiten (Kurzstudie) erklärt, das Gaskraftwerke die prädestinierten Partner der erneuerbaren Energien sind. Mit ihrer Hilfe kann die zusätzliche Kapazität von etwa 3 GW in den nächsten Jahren bereitgestellt werden. Langfristig sind sie die bessere Wahl. Steht erst die Technologie zur Erstellung von synthetischem Methan zur Verfügung, können diese KW's leicht umgerüstet werden und bei der 100% Stromerzeugung aus erneu- erbaren Energien eine Rolle spielen, Auch bis es soweit ist sind sie die bessere Wahl, da sie u.a. viel besser regelbar sind.
Gibt es also eine Chance, um den weiteren Raubbau in der Lausitz zu stoppen. Kann die geschundene Region endlich zur Ruhe kommen und ihre Wunden heilen (auch wenn es wohl viel länger dauern wird, als allgemein angenommen).
Gestern nun stellte Vattenfall in Cottbus die neue Studie "Bedeutung der Braunkohle in Ostdeutschland" vor und erklärte, das sich ambitionierter Klimaschutz, erneuerbare Energien und Braunkohlennutzung miteinander vereinbaren lassen, wobei die Einführung der CCS Technik für Braunkohle erst nach dem Jahr 2030 notwendig wird. Die Stimme von Vattenfall, als größtem Arbeitgeber in der Lausitz hat natürlich Gewicht, und Argumente, wie Arbeitsplatzsicherung, kostengünstige Braunkohle, ... sind ja auch nicht ohne.
Wie kommt es, das ernst zu nehmende Wissenschaftler (Arrhenius Institut, Hamburg und Prognos, Berlin) zu so unterschiedlichen Ergebnissen kommen können? Brauchen wir also ein drittes Institut, um die richtigen Entscheidungen zu treffen und wird sich dann nicht wieder jemand finden, der alles in Frage stellt? Wie lange können wir noch überlegen, was zu tun ist - ist nicht schon fünf nach 12?
Für Indianer und andere Naturvölker ist die Sache klar (Wir haben die Natur nur von unseren Enkeln geborgt, und müssen dafür sorgen, das sie unversehrt weiter gegeben werden kann....) Aber wir Lausitzer sind taub auf diesem Ohr. Der Bergmann sichert den Wohlstand der Region und das seit Generationen. - nun, das war einmal richtig, aber wie oft haben wir uns schon geirrt?
09.11.11 F. J.
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