Anfänge dafür gab es schon oft. In Schwarze Pumpe erlebten wir die Lausitzerklärung auf dem 2. Unternehmertag und die Lausitzinitiative der WIL beim 10. Unternehmertag. Nun versucht die Lausitzrunde mehr als einen Neustart. Im November gab es ein Treffen zur Vorbereitung der Auftaktkonferenz "Reviertransfer Lausitz" . Diese soll am 9. Dezember in Schwarze Pumpe mit dem Ziel stattfinden, den Rahmen für die Strukturentwicklung der Lausitz festzulegen.
Gestern auf der Regionalforum der Energieregion Lausitz gab es dazu konkretere Aussagen. Siegurd Heinze, Sprecher der Energieregion und Landrat im OSL-Kreis, stellt sich die künftige Arbeit der Energieregion als neuen Teil einer länderübergreifend arbeitenden Wirtschftsregion-Lausitz GmbH vor. Sie ist Voraussetzung zum Fließen von Fördermitteln für den Strukturwandel und wird den Fokus eben auch auf diesen Wandlungsprozess legen.
Starke Initiativen wurden gestern vorgestellt, etwa das IMI Informationszentrum Moderne Industrie der BTU oder das Wege-Projekt der M's GmbH. Auch die Neuauflage der Zuse-Expo am 5.u.6. 4.2017 in Hoyerswerda macht Mut.
Immer schwingt aber auch die prekäre Fachkräftesituation im technischen Bereich mit. Für die Mitar-beiter in den Betrieben werden Weiterbildungsangebote geschaffen. Für die Mitarbeiter von morgen, die heutigen Schulkinder passiert zu wenig. Die Betriebe müssen also weiter die Suppe der verfehlten Bildungspolitik auslöffeln. In anderen Bundesländern beginnen MINT Initiativen zu greifen, wie etwa die ROBERTA - Initiative. Hier sollen bereits Grundschüler mit den Grundlagen der Programmierung bekannt gemacht werden. Dabei hilft auch die Wirtschaft tatkräftig mit und stellt u. A. Geld für die Lehrerqualifizierung bereit. In Brandenburg hören wir davon wenig. Vier MINT Schulen 2016, die FLL-Regionalwettkämpfe in Cottbus und die dazu vorbereitenden Arbeiten der BTU und an einigen Gymnasien sind eher Ausnahmen.
Das in Aussicht gestellte Geld für die Verbesserung der Ausstattung der Schulen ist ein Schritt in die richtige Richtung. Aber in vielen Schulen sind die Lehrkräfte so überlastet, das Geld dafür allein nicht helfen wird.
In Spremberg gibt es seit 2015 eine kleine Gruppe von Eltern und Schülern aus mehreren Schulen, die sich in ihrer Freizeit in einer AG mit der Technik von morgen befassen können. Möglich wurde das durch zahlreiche Sponsoren aus Wirtschaft und Politik. Hier wird bereits ein Traum von lausitzweiten Programmier- Wettbewerben unabhängig von LEGO träumt. Es geht also, aber ein solches Pflänzchen reicht bei Weitem nicht aus!
Lausitzkarte.com | F.J. |25.11.2016